Zwischen Antisemitismus und Erinnerungskultur. 

Selbstverständnisse und Erfahrungen jüdischer Filmschaffender in der BRD – am Beispiel von Karl Fruchtmann, Imo Moszkowicz und Gyula Trebitsch

Das For­schungs­pro­jekt „Zwi­schen Erin­ne­rungs­kul­tur und Anti­se­mi­tis­mus. Selbst­ver­ständ­nis und Erfah­rung jüdi­scher Film­schaf­fen­der in der BRD“ leis­tet anhand exem­pla­ri­scher Arbeits­bio­gra­phien der Film- und Fern­seh­schaf­fen­den Karl Frucht­mann (1915–2003), Imo Mosz­ko­wicz (1925–2011) und Gyu­la Tre­bit­sch (1914–2005) einen Bei­trag zur deutsch-jüdi­schen Film­ge­schich­te, trägt dazu bei das For­schungs­feld ‚Jüdi­scher Film‘ in Deutsch­land zu eta­blie­ren und ermög­licht Auf­ar­bei­tung und Ana­ly­se jüdi­scher Erfah­rung in der BRD.

Zen­tral ist der Zusam­men­hang von jüdi­schem Selbst­ver­ständ­nis und dem Selbst­ver­ständ­nis als Film­schaf­fen­de. Jüdi­sche Erfah­rung im deut­schen Film- und Fern­seh­schaf­fen wird dabei beschrie­ben und in ihrer his­to­ri­schen Bedingt­heit ver­or­tet. Es wird ein per­so­na­li­sier­tes Modell von Medi­en­ge­schich­te ent­wi­ckelt, um gän­gi­ge Para­dig­men der bis­he­ri­gen Film­ge­schichts­schrei­bung zu hin­ter­fra­gen – nament­lich das nar­ra­ti­ve Mus­ter, dass es nach der Sho­ah kein jüdi­sches Film­schaf­fen in der BRD mehr gege­ben habe, sowie die eta­blier­ten Ver­fah­ren der Zuschrei­bung von Jüdisch­sein. Zur Unter­su­chung die­ser Zusam­men­hän­ge ist ein film­his­to­ri­sches und zugleich akteurs­zen­trier­tes Vor­ge­hen ziel­füh­rend, das bio­gra­phi­sche und pro­duk­ti­ons­ge­schicht­li­che Ansät­ze ver­bin­det. Anhand der aus­ge­wähl­ten Bio­gra­phien wer­den die Selbst­ver­ständ­nis­se jüdi­scher Film- und Fern­seh­schaf­fen­der glei­cher­ma­ßen über ihre bio­gra­phi­schen, werk­bio­gra­phi­schen und film­ge­schicht­li­chen Kon­tex­te her­aus­ge­ar­bei­tet sowie die Sprechor­te, von denen aus sie sich artikulierten.

Das Pro­jekt wird geför­dert durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) im Rah­men des Pro­gramms Klei­ne Fächer – gro­ße Potenziale

Lauf­zeit: 2017–2021

Pro­jekt­lei­tung: Dr. Lea Wohl von Haselberg

Pro­jekt­mit­ar­beit: Dr. Julia Schumacher

PODCASTZwi­schen Anti­se­mi­tis­mus und magi­scher Jüdisch­keit: Arbeits­bio­gra­phien jüdi­scher Film­schaf­fen­der in der BRD”, Julia Schu­ma­cher, Lea Wohl von Hasel­berg, Kam­mer­flim­mern und Media­les Rau­schen, Online (08. Janu­ar 2021).