Was ist jüdische Filmgeschichte?
Jüdische Filmgeschichte ist ein junges, interdisziplinäres Forschungsfeld zwischen Jüdischen Studien und Film- und Medienwissenschaften. Es geht weniger um die Definition eines umgrenzten Korpus von ‚jüdischen‘ Filmen als vielmehr um Untersuchungen an der Schnittstelle, an der jüdische Erfahrung und Film sich treffen. Damit gehören Filme mit jüdischen Sujets ebenso zur jüdischen Filmgeschichte wie auch Jüdische Filmfestivals als Vorführkontexte und Begegnungsräume, in denen solche Filme gezeigt werden. Relevant sich aber auch die Arbeitsbiographien jüdischer Filmemacher:innen oder Ausstellungen, die von jüdischer Filmgeschichte erzählen, Motivgeschichten bestimmter Aspekte jüdischen Lebens oder Kontroversen über antisemitische Filme. Nicht zuletzt sind auch jene Institutionen Teil einer jüdischen Filmgeschichte, die diese Filme produzieren, zeigen oder vertreiben oder sich der Sammlung und Bewahrung jüdischen Filmerbes verschrieben haben.
An der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF wird ein Forschungsschwerpunkt zu Jüdischer Filmgeschichte mit unterschiedlichen Forschungs- und Transferprojekten aufgebaut.
Jüdische Filmgeschichte – Eine Reise
Aktuelles
STELLENAUSSCHREIBUNG Eine wissenschaftliche Mitarbeiter*in-Stelle (65%) (m/w/d) im DFG-Projekt „Jüdisches Filmerbe“ zum 1. Oktober 2022. Die Stellenausschreibung findet sich auf der Webseite des Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam. Bewerbungsschluss: 15. Juni 2022.
TAGUNG/ WORKSHOP Moving Jewish Film (Hi)stories between Europe and Latin America (19.–21. September 2022). Call for Papers.
Kontakt: lucy.pizana@filmuniversitaet.de
WORKSHOP Du sollst Dir ein Bildnis machen – Film‑, Bild- und Performancekunst der dritten Generation, 5. Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks 3G – Positionen der dritten Generation nach Zweitem Weltkrieg und Shoah, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (5. und 6. September 2022).
Kontakt: l.wohlvhaselberg@filmuniversitaet.de
SICHTUNGSGRUPPE Jüdischer Film international und quer durch die Filmgeschichte, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (Sommersemester 2022).
Kontakt: lucy.pizana@filmuniversitaet.de
VORTRAG “Jewish Film Festivals: Network nodes and the development of ‘Jewish Film’”, Lucy Pizaña, NECS Conference: Epistemic Media: Atlas, Archive, Network, National University of Theatre and Film Bucharest (22.–26. Juni 2022).
ARBEITSGRUPPE Film und Medien, Katja S. Baumgärtner, Johannes Bennke, Eik Dödtmann, Lucy Pizana, Anna Rosemann, Tirza Seene, Lea Wohl von Haselberg, Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin Brandenburg (regelmäßig während des Semesters).
Kontakt: l.wohlvhaselberg@filmuniversitaet.de
NEUE PUBLIKATIONEN:
Lucy Alejandra Pizaña Pérez: „Operetten, Dramen, Propaganda. Neue Forschungen zu Verleih und Rezeption von NS-Filmen in Argentinien, Ecuador und Uruguay“. In: Filmblatt, 27. Jg., Nr. 78, 2022.
Dödtmann, Eik/ Pizaña, Lucy/ Seene, Tirza/ Wohl von Haselberg, Lea: „‚Jüdischer Film‘. Annäherungen an einen Gegenstand über Rezeption und Filmkultur. Die Forschungsprojekte der Junior Research Group ‚Jüdischer Film – Was ist das?‘“. In: ffk Journal, Nr. 7, 02.04.2022. Artikel als PDF herunterladen.
Lea Wohl von Haselberg: „… the face of Jewish vengeance“ Filmische Rache und widerständiges Kino. In: Max Czollek/ Erik Riedel/ Mirjam Wenzel (Hrsg.): Rache. Geschichte und Fantasie. Begleitband zur Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt. Hanser: München 2022, S. 149–154.
Jüdische Filmfestivals – Eine Übersicht
Die Darstellung auf der Karte basiert auf einer Datenerhebung aus dem Jahr 2021.