Die Entstehung des ‚Jüdischen Films‘
Dr. Lea Wohl von Haselberg
‚Jüdischer Film‘ wurde maßgeblich von den seit den 1980er Jahren zunächst in den USA entstehenden jüdischen Filmfestivals geprägt. Doch schon vorher gab es Auseinandersetzungen mit ‚dem Jüdischen‘ im Kontext des Films: Ausstellungen hoben jüdische Erfahrung in der Filmgeschichte hervor und auch für Ausstellungen in beispielsweise jüdischen Museen entstanden Filme; Retrospektiven und Filmreihen richteten den Blick auf jüdische Akteur:innen oder bestimmte Kapitel der Filmgeschichte wie das jiddischsprachige Kino; nicht zuletzt fanden publizistische Auseinandersetzungen mit jüdischer Filmgeschichte statt, die zu einer verstärkten Sichtbarkeit und weiterführenden Auseinandersetzungen beitrugen. Heute gibt es Filmverleihe mit einem Schwerpunkt auf jüdischen Themen, aber auch Streaminganbieter mit entsprechenden Ausrichtungen. Das Forschungsprojekt untersucht, wie sich die Auseinandersetzung mit jüdischer Erfahrung in der Filmgeschichte diskursiv herausgebildet und entwickelt hat und der – keineswegs homogene – Begriff eines ‚jüdischen Films‘ entstanden ist.
Die Forschungsgruppe wird vom PostDocNetwork Brandenburg gefördert.